«A touch of India» vereint zwei unterschiedliche Kulturen zu einem einzigartigen Hochzeitfest. Wir waren davon fasziniert, der traditionell indische Stil mit modernen, europäischen Trends zu verbinden.
Eine indische Vermählung orientiert sich stark an den Hochzeitsbräuchen aus dem Hinduismus. Die Ehe gilt als heiliges Sakrament, welche zwei Menschen zu einer Person vereinen.
Bei einer indischen Hochzeit geht es aber nicht nur um das Ja-Wort des Ehepaars, sie bietet sich auch die ausgezeichnete Gelegenheit, den Wohlstand der Brautfamilie öffentlich vorzuführen, die laut Tradition die Trauung und das Fest auszurichten hat. Es wird nicht selten mit bis zu 1000 Personen gefeiert. Ganz nach dem Motto: Je prächtiger und aufwändiger, desto besser.
Viele westliche Brautpaare mit indischen Wurzeln fühlen sich mit beiden Kulturen verbunden und möchten beide Seiten in ihre Hochzeit einbinden. Immer häufiger sieht man daher, dass Traditionen vermischt werden. Es braucht viel Mut, eine Hochzeit, mit welcher so viele Erwartungen einhergehen, anders zu feiern. Dieser Mut wird aber immer mit der Zufriedenheit und dem Glück des Brautpaares belohnt.
Damit ihr etwas besser versteht, welche Traditionen wir von den beiden Kulturen aufgegriffen haben, hier einige Erläuterungen dazu:
Henna: Die kunstvolle ornamentale Körperbemalung wird als Mehndi oder Mehendi bezeichnet und kommt ursprünglich aus Nordwestindien. Diese Tradition ist in Indien ein wichtiger kultureller Brauch, der unabhängig von der Religion angewandt wird. Händen, Arme, Füße, Knöchel und Zehen werden dabei kunstvoll verziert.
Die Bemalungen werden am Henna-Abend, dem Junggesellinnenabschied der Frau, aufgetragen. In Indien glaubt man, je dunkler das Henna am Hochzeitstag ist, desto tiefer die Liebe des Bräutigams.
Wir haben uns für ein modernes, sehr feines Hennamuster entschieden und dieses von einem Profi auftragen lassen.
Bindi: Das Bindi ist ein aufgemalter Punkt zwischen den Augenbrauen und symbolisiert das Dritte Auge. Der Tupfer mit der Pulverfarbe ist somit ein Segenspunkt, nach Abschluss einer hinduistischen Zeremonie. Traditionell ist der rote Punkt ein Zeichen für die verheiratete Frau. Heute werden Bindis aber auch von unverheirateten Frauen getragen und dienen als kulturelles Accessoire. Verwitwete Frauen dürfen hingegen gar kein Bindi mehr tragen.
Wir haben uns für ein Bindi entschieden, dieses jedoch in dunkelgrau gehalten.
Hochzeitskleid & Accessoires: Das traditionelle Hochzeitskleid nennt sich Lehenga und wird in der Farbe Rot getragen. Rot symbolisiert Fruchtbarkeit und gilt als glücksbringend. Um das Styling komplett zu machen, benötigt die Braut noch weitere wichtige Accessoires wie Armreifen, Anklets, Kollier (Haare), lange Halskette, Haarkette, Nasenring, Handkettchen und Ohrringe.
Unsere Braut trägt zwar einen klassischen Lehenga, auf die Farbe Rot wurde aber ganz bewusst verzichtet. Angelehnt an ein westliches Hochzeitskleid, haben wir uns für die Farbe Weiss entschieden. Das Kleid besticht durch wunderschöne Stickereien und Perlen. Beim Schmuck haben wir uns auf das Minimum beschränkt, damit der wunderschöne Kopfschmuck voll zur Geltung kommt.
Übrigens: In der indischen Kultur gibt es keine Eheringe. Die Frau bekommt vom Ehemann eine Kette umgehängt, welche die Liebe zwischen den beiden symbolisiert.
Hochzeitsanzug: Klassisch trägt der Bräutigam ein Sherwani.
Der Bräutigam verzichtet häufig auf den Sherwani und greift lieber auf den klassischen Anzug zurück. Damit der Kontrast zwischen Braut und Bräutigam nicht zu stark wird, trägt er bei unserem Shoot einen beigen Anzug.
Trauung: In Indien gibt es viele verschiedene Hochzeitsrituale und Traditionen. Die meistverbreitete Art ist die Brahamhochzeit, die sich aufgrund der vielen Bräuche über mehrere Tage hinziehen kann. Der Priester zitiert verschiedene Sanskrit-Mantras, die von den Anwesenden nachgesprochen werden und anschliessen übergibt der Vater seine Tochter dem Bräutigam.
Viele der Brautpaare, die im Westen aufwachsen, kennen zwar die Traditionen und Rituale, der genauen Bedeutungen sind sie sich aber nicht (mehr) bewusst. Wir haben aufgezeigt, wie eine andere Form der Trauung aussehen könnte. Schlichter, weniger glamourös und sicher weniger zeitintensiv – es geht rein um die Liebesgeschichte und die Ehe der beiden.
Blumen, Dekoration: Indische Hochzeiten sind gross und sehr bunt. Nelken* sind ein wichtiger Bestandteil in der klassischen indischen Hochzeitsdekoration. Die Tische werden üppig geschmückt und die Räumlichkeiten bunt dekoriert.
Die Nelke wollten wir unbedingt im Konzept aufnehmen, sie jedoch schlichter und viel dezenter einsetzen. Auch die Farben haben wir sehr zurückgenommen und die Dekoration der momentanen westlichen Trends in der Hochzeitsbranche angepasst. Gerade die Schaukel, verziert mit den Nelken, ist ein typisches Bild an indischen Hochzeiten. Wir haben dieses Bild übernommen aber die Farben dem restlichen Konzept angeglichen, um ein stimmiges Gesamtbild zu schaffen.
Und nun die grosse Frage. Dürft ihr an eurer Hochzeitsfeier unterschiedliche Kulturen und Traditionen vereinen? Die Antwort ist ja. Wichtig ist dabei, respektvoll mit den Traditionen umzugehen und sich bei Unsicherheiten Rat von einem Profi zu holen. Wenn auch ihr mutig seid und « etwas anders» heiraten möchtet, meldet euch für ein unverbindliches Gespräch bei uns. Wir helfen euch gerne weiter.
Nur mit Unterstützung dieser tollen Dienstleister:innen war es überhaupt möglich, dieses Styled Shoot auf die Beine zu stellen. Danke, wart ihr mutig und habt ihr euch auf dieses Abenteuer eingelassen!
Konzept | Planung | Umsetzung Hochzytsplaner
Fotografie Andrea Rufener Photography
Location Stufenbau Ittigen
Floristik | Dekoration Livingbloom
Papeterie Geistreich by Patrizia Nicosia
Trauung Redewerk by Petra Siegenthaler
Cake Design Jenny's Cakes
Makeup | Hair Thany Anthony MUA
Henna Henna by Saja
Schmuck Swaroop Jewellery
Suit eniline
Brautpaar Kerthana & Thanusan
Behind the scenes signature.ch
Wir sind unheimlich Stolz, wurde unsere Arbeit auf dem internationalen Blog green wedding shoes und auf dem deutschen Blog Hochzeitswahn veröffentlicht.
* Im Christentum sind Nelken Symbol für das Leiden Christi und wurden darum früher auch als Grabblumen verwendet. Die Fusion der Kulturen zeigt immer wieder aufs Neue, wie unterschiedlich gewisse symbolische Bedeutung ausfallen.